“Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien”

“Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien”, dieses Zitat ist aus “Die Realität der Massenmedien” von Niklas Luhmann [2004, S. 9].

Nach einem Besuch des

College for Mass Communication and Media Arts
Southern Illinois University
Carbondale, Illinois

im Sommer 2007 musste ich staunen.

An dem College, das sich mit allen möglichen Themen der Medienwelt beschäftigt, forschen über 100 Ph.D.-Studenten. Davon sind nur drei US-Amerikaner.
Eine davon habe ich getroffen: Wendy. Nach einer kleinen Tour durch das Gebäude, in dem sich Aufnahmestudios für Radio und Fernsehen sowie sehr gut ausgestattete Rechnerräume befinden, gingen wir einen Kaffee trinken.

Bei einem “Tall Flavoured Latte” erzählte mir Wendy, dass alle Ph.D.ler eine Assistenzstelle bekommen können, eigentlich haben auch alle eine. Damit sind das Studentenleben und die Studiengebühren finanziert, für ein Auto (grundlegend!) reicht es auch noch.

Die Departments für Theater und Film sind direkt nebenan, mit denen auch intensiv zusammengearbeitet wird.
Ich hatte das Glück, ein Musical sehen zu können: “Thoroughly Modern Millie”, in Broadway-Qualität.

Die Tageszeitung des College ist eine der besten von Studenten gemachten Zeitungen in den Vereinigten Staaten.
Man liest nicht von Kultur, man macht sie hier einfach selbst.

Orthogonal zu allen Einrichtungen gibt es noch das “Global Media Research Center”, das von John Downing geleitet wird, es lädt immer wieder Forscher aus der ganzen Welt (hence global) ein, um über ein aktuelles Thema nachzudenken.

Die interdisziplinäre Forschung am College hat ihre Schwerpunkte bei Journalismus, (neue) Medien und dem Internet.

Einziger Nachteil der Uni in Carbondale ist, dass sie in Illinois ist: Kein Meer, kein Flair, kein Efeu.
Wer rurale Lebensart mag und gerne Massenmedien in allen Facetten verstehen will, ist hier jedoch sehr gut aufgehoben. Die akademischen Menschen sind wunderbar locker: “Should I drop you off somewhere?”
Vielleicht gibt es ja ein Teilzeitstudium :-)

Bemvindo no Rio

Der Regen war zumindest warm. Trotzdem erwartet ein Tourist, dass während des Karnevals in Rio de Janeiro die Sonne scheint. Hat sie nicht. Störte aber die Brasilianer nicht, die trotzdem im Sambodrom, davor und dahinter, unter den Arcos da Lapa auf den Straßen gefeiert haben.

Karneval 2008

Photos davon schaut man sich lieber von Leuten an, die was davon verstehen, Nahaufnahmen der Sambatänzer und phantasievollen Wagen zu machen. Außerdem hatte ich aus Sicherheitsgründen sowieso keine Kamera dabei. Rio hat nicht nur die schönsten Stadtstrände, sondern auch die schnellsten Taschendiebe.

Heute war Markt und ich freue mich schon auf die Mangos, Papayas und Bananen, die ich die nächsten Tage genießen werde. Zurück in die Hängematte, um Philosophietexte zu lesen. Tudo bem.

Internet macht Kultur

Die Diplomarbeit “Internet macht Kultur” ist fertig.

Der hier vorliegende Blogpost dient als Austauschraum zur anschlussfähigen Kommunikation über die Diplomarbeit (digitale Version).
Der vollständige Titel lautet:

Internet macht Kultur
Wie weltweite Vernetzung menschliche Interaktion verändert
Modellierung sozialer Gemeinschaften im Web

Ich freue mich über Kommentare, Anregungen und Kritik.
Thilo
PS: Im neuen Jahr wird die Arbeit als Buch erscheinen, wer lieber ein Artefakt der Offline-Welt in den Händen hält, muss sich also noch ein paar Wochen gedulden. Mehr dann auf diesem Blog.

Tach, Buch

Bücher lassen sich in vier verschiedene Arten kategorisieren.

  • Das Sachbuch
    Es bietet Hintergrundberichte, Informationen über ein bestimmtes Thema
  • Das Fachbuch
    Es wird oft im Wissenschaftssystem gesehen und ist unabhängig von aktuellen Nachrichten
  • Das Lachbuch
    Es dient der Unterhaltung, Romane gehören dazu, auch wenn sie traurig sind
  • Das Machbuch
    Jedes Flugblatt ist ein Machbuch: Es fordert auf zu handeln. Tu was!, Heimwerke!, Demonstriere!

Jetzt sind Sie dran: In welche Kategorie ist das Bach-Buch einzuordnen, und das Dach-Buch? Das Rach’-Buch, das Wach-Buch?

Hach, Buch!

Vier Faustregeln zum wissenschaftlichen Arbeiten

Lassen wir einen Profi sprechen.

  1. „Das Thema soll den Interessen des Kandidaten entsprechen…
  2. Die Quellen, die herangezogen werden müssen, sollen für den Kandidaten auffindbar sein…
  3. Der Kandidat soll mit den Quellen, die herangezogen werden müssen, umgehen können…
  4. Die methodischen Ansprüche des Forschungsvorhabens müssen dem Erfahrungsbereich des Kandidaten entsprechen”

Wer also eine Abschlussarbeit schreiben will, sollte auch eine schreiben, die er schreiben kann.

Der Urheber dieser vier Faustregeln ist Umberto Eco. Aus seinem Handbuch “Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften