“Wir werden Sie wahrscheinlich nicht mitnehmen können. Sie sind zu schwer.”
Bevor man sich jetzt ausmalt, wie alle Passagiere beim Check-In gewogen und vermessen werden: Eco-BMI bis 25, Business bis 30 und First Class unbegrenzt,
hilft es die Uneindeutigkeit des Pronomens “sie” aufzulösen. Im ersten Satz bezog es sich tatsächlich auf mich in der direkten Anrede. Im zweiten jedoch geschah ein kleines Wunder. Die Sprecherin, eine Mitarbeiterin der Abfertigungsmannschaft (wobei “abfertigen” genauso befremdliche Assoziationen wecken mag wie sein Gepäck “aufzugeben”), führte, ohne mir dies explizit mitzuteilen, implizit ein Objekt ein. Dieses bezog sich auf die Gesamtheit des vor uns stehenden Flugzeuges, einer 747-400 mit umgerüsteten Sitzen, einem schnuckeligem Buckel und allen darin enthaltenen Gegenständen, Frachtgütern, Personal (schon an Bord) und Passagieren (schon in der Warteschlange, um an Bord zu gelangen).
Darauf bezog sie sich. Denn jedes Flugzeug wird für ein MTOW, ein maximum take-off weight, zugelassen. Wenn dieses erreicht ist, z.B durch viel Kerosin, Fracht und Passagiere, geht nix mehr rein, insbesondere keine Passagiere auf der Warteliste.
Der fette Jumbo konnte seine Gewichtsprobleme lösen (nach low-fat und low-carb nun auch noch low-freight? low-fuel?) und ich durfte an Bord.
Schnell mal die 13 Stunden geflogen und schon landete ich, nach zwei opulenten Mahlzeiten und stark reduzierter Bewegung mit dem Gefühl nun in der Tat zu schwer zu sein, in der Stadt der guten Lüfte. De vuelta, mi Buenos Aires!