Inspiriert von den Gedanken Heinz von Foersters in “Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker” möchte man sich folgendes vorstellen.*
Eine Familie, Vater, Mutter, Sohn, und Tochter, macht eine Therapie.
Der Therapeut stellt jedem Anwesenden 4 Fragen, was er über sich selbst und über die anderen denkt.
Außerdem stellt er jedem Anwesenden 4^2-4 = 12 Fragen, was er denkt, was jeweils die anderen über die anderen denken.
So ergeben sich bei einer vierköpfigen Familie schon 4^3 (Anzahl der Teilnehmer hoch drei), also 64 Fragen. Im Folgenden einmal nur die Fragen, die der Vater gestellt bekommt.
Was denkt V über sich selbst?
Was denkt V über M?
Was denkt V über S?
Was denkt V über T?
Was denkt V, was M über V denkt?
Was denkt V, was M über sich selbst denkt?
Was denkt V, was M über S denkt?
Was denkt V, was M über T denkt?
Was denkt V, was S über V denkt?
Was denkt V, was S über M denkt?
Was denkt V, was S über sich selbst denkt?
Was denkt V, was S über T denkt?
Was denkt V, was T über V denkt?
Was denkt V, was T über M denkt?
Was denkt V, was T über S denkt?
Was denkt V, was T über sich selbst denkt?
Der Clou ist jetzt, dass man einerseits diese Fragen durcheinander stellt, beziehungsweise zirkulär immer aufeinander folgen lässt, und andererseits die anderen Familienmitglieder immer gleich darauf reagieren können und sei es nur in Form eines entgeisterten Gesichtsausdruckes.
Eine schriftliche Ausarbeitung einige Antworten als Vorbereitung auf die Sitzung ist auch denkbar.
*) Heinz von Foerster. Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker. Carl-Auer-Systeme Verlag. 3. Auflage. 1999. Der Verweis ist dort auf Seite 80 zu finden.